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DINO-QUARTETT

oldtimer quartett

OLDTIMER-QUARTETT I

Hunde-Quartett

HUNDE-QUARTETT

Hier handelt es sich nur um Beispiel-Quartetts. Wir haben noch viel mehr... Um alle Quartetts anzusehen, bitte nach unten scrollen!

Der folgende Text ist ein (leicht überarbeiteter) Ausschnitt aus der Broschüre "Mathematik lernt man durch Mathematik!"

Quartettspiele zum Rechnen

Rechenquartette aus dem MUNGO-Verlag

Quartett-Rechenspiele sind die ideale Alternative zu Arbeitsblättern oder Aufgabenkästchen aus dem Mathematikbuch. Eigentlich jedes Thema der Schulmathematik lässt sich in ein Rechenquartett bringen.

Die erste Idee dazu kam mir als Mathematiklehrer einer 5. Klasse an der Georg-Christoph-Lichtenberg Gesamtschule - IGS Göttingen-Geismar - , Schule des Jahres 2011. Das Thema waren Längenmaße und Längenumrechnungen. Eigentlich sollten die Kinder das schon in der Grundschule gelernt haben, zumindest für ganze Maßzahlen.

Im 5. Jahrgang kommt dann die Erweiterung auf Dezimalzahlen hinzu. Eigentlich ist die ganze Geschichte logisch und einfach, wenn als Maßeinheiten in der Reihenfolge Millimeter, Zentimeter, Dezimeter und Meter verwendet werden, weil dann stets die Umrechnung mit dem Faktor 10 erfolgt. Die Umrechnung von Meter auf Kilometer erfolgt mit dem Faktor 1.000, was sich ja bekanntlich in dem altgriechischen Wort „Kilo“ verbirgt. Nimmt man für 10 m noch die alte Abkürzung Dekameter (Dm) und für 100 m Hektometer (Hm) hinzu, so ergibt sich durchgängig von mm bis km eine Zehnerbündelung. Aber die beiden zuletzt genannten Längeneinheiten sind nicht mehr gebräuchlich (Ergänzung: Wie mir mitgeteilt wurde, finden Hektometer in der Vermessungskunde für bspw. Straßen- und Schienenbau noch regelmäßig Anwendung).

Wird dann allerdings auch noch der Dezimeter (dm) ignoriert, was leider bei manchen Grundschullehrern der Fall ist, so ergeben sich für die restlichen Längenmaße mm, cm, m und km drei verschiedene Umrechnungsfaktoren, nämlich 10, 100 und 1.000. Welcher arme Grundschüler soll das verstehen und sich merken?

Jedenfalls hatte ich in meiner 5. Klasse dies alles sorgfältig eingeführt bzw. wiederholt. Und trotzdem präsentierten mir die Schüler bei den anschließenden Übungen auf Arbeitsblättern oft genausoviele falsche wie richtige Lösungen, vor allem wenn noch Dezimalzahlen dabei waren.

Selbstverständlich habe ich auch eine Umrechnungstabelle für Längen eingeführt, aber die musste von den Schülern auch benutzt werden, wozu sie nicht immer Lust hatten oder es nicht für nötig hielten.

Nach kurzer Zeit war ich es leid, immer wieder die gleichen Fehler zu korrigieren und ich dachte darüber nach, wie ich die Kinder dazu bringen könnte, beim Umrechnen ernsthaft nachzudenken. Schlechte Zensuren waren keine Lösung. Erstens halte ich nicht viel von Lernmotivation ausschließlich über Zensuren und zweitens gibt es an der IGS Geismar bis in die 8. Klasse gar keine Zensuren sondern nur Lernentwicklungsberichte. Das war ja auch ein Grund, mich an dieser Schule zu bewerben.

Schließlich hatte ich die richtige Idee!

Ich setzte mich zu Hause an meinen PC, den ich als einer von wenigen Lehrern im Jahr 1988 bereits besaß und entwickelte das Längen-Quartett. Es besteht aus 9 Quartetten von A bis J ohne den Buchstaben I, weil dieser leicht mit der Ziffer 1 verwechselt wird, also aus 36 Karten. Die 4 Karten eines Buchstabens sind von 1 bis 4 nummeriert und zeigen alle das gleiche Bild, welches aber mit dem mathematischen Inhalt nichts zu tun hat. Außerdem enthalten diese 4 Karten alle die gleichen 4 Aufgaben zur Längenumrechnung, wie z.B. 0,2 m = 20 cm.

Aber nur bei einer Aufgabe steht auch die Lösung, nämlich auf Karte 1 bei der 1. Aufgabe, auf Karte 2 bei der 2. Aufgabe usw.

Die Spielregel ist jetzt denkbar einfach:

Ideal sind drei Mitspieler, bei mehr als drei dauert es einfach länger und es kann dadurch ein wenig langweilig werden. Für 2 Spieler gibt es eine Sonderregel weiter unten.

Die 9 Quartette oder eine Auswahl davon werden an alle Mitspieler verteilt. Wenn ein Spieler dabei eine Karte mehr oder weniger hat, so liegt das in der Anzahl der Karten begründet und ist kein Problem. Jeder Spieler sortiert seine Karten und legt vollständige Quartette sofort als Gewinn ab. Das kommt glücklicherweise nach der Wahrscheinlichkeit nur selten vor.

Dann beginnt ein Spieler und fragt einen anderen nach einer Karte, die er für sein Quartett benötigt.

Beispiel:

Er besitzt D2 und fragt den linken Nachbarn : „Besitzt Du D3?“

Wenn dieser die Karte D3 besitzt, so bestätigt er das und der fragende Spieler nennt die Aufgabe und die Lösung: „72 cm = 720 mm!“ Hat er richtig gerechnet - die Lösung steht auf der Karte D3 – so erhält er diese Karte und darf wieder irgendeinen Mitspieler nach einer weiteren Karte fragen. Hat er falsch gerechnet oder den falschen Mitspieler gefragt, so ist der zuletzt befragte Spieler am Zug mit fragen und rechnen. Jeder darf also so lange fragen, bis er einen Fehler macht.

Vollständige Quartette werden abgelegt und zählen einen Punkt. Zusätzlich kann noch vereinbart werden:

  • Für das erste vollständige Quartett gibt es einen Zusatzpunkt.
  • Für das Quartett mit dem Bild von der Rückseite der Karten gibt es ebenfalls einen Zusatzpunkt.

Nachdem ich dieses Spiel in der Klasse eingeführt hatte, durften die Schüler es in den Freiarbeitsstunden als Mathe-Block spielen. An der IGS gibt es wie mittlerweile in vielen anderen Gesamtschulen und auch Grundschulen so genannte Freiarbeitsstunden. Hier können die Schüler verschiedene Aufgaben aus dem Fachunterricht nach eigenem Plan wie Hausaufgaben bearbeiten, und das ist genau der richtige Platz für Lernspiele.

Der Unterschied zu Arbeitsblättern, die vom Lehrer nachgesehen und mehr oder weniger freundlich kommentiert wurden: Jetzt kontrollierten die Schüler sich gegenseitig, und der Kommentar eines Mitspielers kann bei einer falschen Rechnung schon mal etwas bissig ausfallen, wenn es darum geht zu gewinnen. Außerdem hat der Lehrer jetzt Zeit zum Kaffee trinken oder kann sich um die Schüler kümmern, die ihn wirklich brauchen. Der Effekt war jedenfalls, dass nach wenigen Stunden die Schüler die Umrechnung von Längenmaßen wesentlich besser beherrschten als durch die Arbeitsblätter.

In der Lerntherapie sitze ich in der Regel nur einem Schüler gegenüber. Daher bedarf es auch einer Sonderregel für zwei Spieler:

Die Karten werden wie an drei Spieler verteilt. Der dritte Kartenstapel bleibt verdeckt liegen. Hat ein Spieler vergeblich nach einer Karte gefragt, so darf er anschließend die oberste Karte vom Stapel nehmen und in jedem Fall behalten. Ist es zufällig die gesuchte Karte, so darf er weiter fragen. Hat ein Spieler keine Karten mehr auf der Hand, so übernimmt er die Hälfte des verbliebenen Stapels.

Das Längen-Quartett war das Erste in meinem 2001 gegründeten Mungo-Verlag unter der Best.-Nr. 4711 und es hat in mittlerweile 3. Auflage bis heute noch fast das gleiche Aussehen.

Die Vorteile eines Quartett-Spiels anstelle von Arbeitsblättern zu den gleichen Aufgaben liegen auf der Hand:

  • Gegen die Mitspieler zu gewinnen hat einen höheren Motivationswert als das bloße Bearbeiten von schriftlichen Aufgaben mit anschließender Korrektur durch den Lehrer.
  • Die Spieler können sich gegenseitig kontrollieren und müssen keinen Lehrer oder sonstigen Experten zu Rate ziehen bei der Frage, ob eine Aufgabe richtig gelöst wurde.
  • Neben dem reinen Rechnen müssen sich die Schüler, um ihre Gewinnchancen zu erhöhen, darauf konzentrieren, wer wen nach welcher Karte gefragt hat.
  • Eine einmal falsch gelöste Aufgabe kann in einem zweiten Versuch gelegentlich noch einmal gerechnet werden.

Quartettspiele zum Rechnen können das Erklären und Verstehen von neuen Rechenregeln oder Gesetzen nicht ersetzen, aber sie haben einen wichtigen Platz auf der 4. Lernstufe, der Automatisierung von richtig Verstandenem. Und genau dafür setze ich sie ein, sowohl in den Therapiestunden als auch für die tägliche kleine Hausaufgabe, allerdings nur, wenn ich davon ausgehen kann, dass mein Schüler zu Hause einen Mitspieler findet. Wenn das gelingt, dann kann sich diese Hausaufgabe positiv auf das häusliche Leben auswirken.

Quartettspiele aus dem MUNGO-Verlag

Quartettspiele lassen sich für nahezu alle Themen der Schulmathematik anfertigen. Im Mungo-Verlag gibt es bislang:

Zur Addition/Subtraktion mit ganzen Zahlen

Größen-Umrechnungen

Brüche - Dezimalbrüche – Algebra

Weitere Quartette sind in Vorbereitung. Einige Quartette sind zu besonderen Anlässen oder in speziellem Auftrag gestaltet und herausgegeben worden.

Auch Sie können für Ihre Firma, Ihr Institut, Ihren Verein ein Rechenquartett ganz nach Ihren Wünschen bestellen. Das wäre doch mal ein ganz besonderes Werbegeschenk!

Quartettspiele zum Rechnen